Als ich in meine Wohnung gezogen bin hatte ich bis auf einige wichtige Möbel wie ein Bett oder einen Kleiderschrank so gut wie nichts. Jacken lagen meist über einer Stuhllehne, Schuhe standen wild im Flur herum und Mützen und Schals fein gehäuft irgendwo daneben. Meine Eltern haben mir dann aus einer Haushaltsauflösung eine dunkelbraue Holzgarderobe organisiert, bestehend aus eben einer Wandgarderobe für Jacken, einem schmalen Dielenschrank und einem kleinen mit zwei Schubladen und einer Tür versehenem Schränkchen. Um genau den soll's gehen.
Dieser kleine Schrank wanderte im Laufe der Jahre durch so ziemlich jedes Zimmer auf der Suche nach einer Bestimmung, aber trotz aller Mühe war am Ende nicht zuletzt die grässliche Farbe Schuld daran, dass er beinah auf dem Sperrmüll gelandet wäre. Da allerdings auch der Dielenschrank zu einem ansehnlichen weißen Regal geworden war, stand fest: aus dir können wir auch einen schönen Schwan machen. Metaphorisch, denn jetzt ist es quasi ein Beistelltischchen.
Wie gesagt der Schrank hatte noch eine Tür die den unteren Bereich verschlossen hat und einen extra Boden mit einer Holzleiste als Blende. So eine Tür abzuschrauben ist einfach, aber das Bodenbrett erwies sich als äußerst hartnäckig und ließ sich nur mit ein wenig Gewalt entfernen. In meinem Fall waren sämtliche Holzbretter mit Dübeln verklebt und ließen sich nicht mehr ohne weiteres einfach herausziehen, deswegen habe ich die Dübel zersägt und am Ende, als alles draußen war abgeschliffen.
Bei mir gibt es nur kleine Heizkörper aufgrund großer Fenster und da der Schrank eben zwischen zwei Fenstern stehen sollte musste die Säge ran. Ich habe die Stellen wo die Heizung die Holzbretter kreuzt abgemessen und auf dem Schrank angezeichnet, um zu sehen welche Partien weg müssen und das Ganze anschließend mit einer Stichsäge ausgesägt.
Vorsicht! Wer damit keine Erfahrung, hat sollte lieber eine Handsäge nehmen oder sich helfen lassen, dabei kann man sich nämlich ernsthaft verletzen!
Als nächstes ging es dann der Farbe an den Kragen.
Damit der neue Anstrich auch hält muss der alte ab. Mit Muskelkraft kann man das per Hand und Schleifpapier bewerkstelligen, leichter gehts mit einer entsprechenden Maschine, aber auch hier ist wieder Vorsicht geboten!
Als dann der alte Lack abgeschliffen war, habe ich noch Löcher die für Regalböden gedacht waren oder von der Tür zugespachtelt. Dazu eignet sich sehr gut Spachtel aus der Tube z.B. vom Baumarkt. Der trocknet schnell, man kann ihn punktgenau auftragen und am Ende die Tube einfach wieder zuschrauben ohne viel wegwerfen zu müssen. Schleift man dann die überstehenden Reste um die Löcher noch mit Schleifpapier ab, erhält man eine ebene, glatte Fläche.
Ist die Vorbereitung abgeschlossen, kommt die Farbe. Damit ich wirklich nur einmal mit der bunten Farbe über den Schrank streichen musste, habe ich als erstes einen Anstrich weißen Lack als Grundierung genommen. Damit aus der ganzen Sache auch ein Hingucker wird, habe ich für die Schubladen die Farbe pink gewählt und für den Schrank an sich limette (so steht es auf dem Döschen ;)).
Wenn alles getrocknet ist kann man, je nach verwendetem Lack, nochmal eine Schicht Klarlack auftragen. Im Prinzip kann man auch jede x-beliebige Klebefolie zum verschönern verwenden.
Zumindest, mein Schränkchen hat nun endlich seinen Platz gefunden und ist zu einem kleinen Unikat geworden :)
Moni